Rumänien – zu kurz war die Zeit, wir kommen wieder!
In Rumänien angekommen, fiel uns visuell direkt der Unterschied zu Bulgarien auf: viele Straßen sind neu, überall neue Firmen, Hallen und Geschäfte, saubere Dörfer und Städte, lächelnde Menschen.
In der ersten Nacht, auf dem Weg über Konstanza nach Bukarest, standen wir in der Nähe der Donau. Um die Ecke gab es einen kleinen Park und dort konnten wir auch via Flaschen unsere Wasserreserven wieder etwas auffüllen.

Über die Brücke in der Nähe von Cernavodă

reisten wir weiter an den See „Lacul Fundata“, an dem wir ursprünglich zwei, drei Tage verweilen wollten. Unterwegs hatten wir an einem Parkplatz noch unseren Wassertank via Schlauch auffüllen können und waren anschließend einkaufen, um für die nächsten Tage gerüstet zu sein. Auf dem Parkplatz hielt direkt ein Auto neben uns, welches uns extra gefolgt war, und man teilte uns mit, dass wir Wasser verlieren. Wir hatten den Tankdeckel des Wassertanks verloren 🙈
Also Planänderung – nächsten Tag zu einem Campershop Nähe Bukarest, um einen neuen Deckel zu besorgen.

Der sehr nette Betreiber von „Motorhome“ war sehr hilfsbereit und hat uns anschließend noch sehr viele Tipps für Rumänien gegeben. Wer also mal in der Nähe von Bukarest sein sollte und ein Problem mit seinem Camper hat – absolute Empfehlung! 👍
Da wir nun schon Nähe Bukarest waren, blieben wir eine Nacht hier, um einen Stellplatz in der Nähe zu testen, der evtl. in Frage kam, wenn Alexander nach DE fliegen würde. Auf dem eingezäunten Platz standen wir ganz allein (neben abgestellten Wohnwägen und -mobilen) und die Hunden durften sich frei bewegen. Ich nutze das sehr warme Wetter (29° Grad 🥵) zum Bettwäsche waschen und wir ließen uns abends per „Bolt“ zum Essen fahren. „Bolt“ gibt es bereits in verschiedenen Ländern, es bietet unter anderem im Prinzip eine „Taxifahrt“ von privaten Personen an. Das coole in Rumänien ist, ich kann es direkt über Google Maps auswählen – ich überlege mir also wo ich hin möchte, schaue mir die Route an und kann neben den üblichen Varianten wie „per Auto“, „mit der Bahn“ oder „zu Fuß“ die vierte Option „Bolt“ wählen. Der Fahrer wird direkt über Google Pay bezahlt und ist zu dem Zeitpunkt da, den du möchtest. Wenn du dann, wie in unserem Fall zurück zum Stellplatz möchtest, wählst du wieder deine Route zurück und dir wird angezeigt, wann dein Fahrer da ist – in Bukarest war das innerhalb einer Minute 😄 Du lernst nette Leute kennen, die dir auch noch etwas über ihr Land erzählen, wenn Sie sich denn unterhalten möchten. Die Fahrten waren sehr günstig und wir fanden es eine super Sache 👍


An den nächsten Tagen fuhren wir langsam weiter Richtung Cluj-Napoca – hier wollten wir uns mit einem Stammtisch von Leuten treffen, die bereits in Rumänien leben.
Die Route entlang übernachteten wir an verschiedenen Stellen und genossen neben der Arbeit ein wenig die Freundlichkeit der Menschen und die schöne Landschaft.
Die Gegend um das Kloster „Mănăstirea Turnu“






Die Hängebrücke bei Drăgănești verbindet das Dorf auf der anderen Seite mit der Hauptstraße. Die Einwohner parken ihre Autos davor und gehen dann über die Hängebrücke nach Hause. Ich fand es etwas „schwingend“, aber alles ist sicher und fest 😉



Nun ja, Nähe Cluj-Napoca angekommen ahnte ich nichts böses, als ich mich abends noch unter die Dusche schwang. Erst war auch noch alles gut, ich war fast fertig und merkte etwas Druckabfall, aber gut. Ich machte also die Dusche aus und stutzte, als es immer noch plätscherte. Eine Sekunde später wurde mir klar, dass es Wasser war, welches unter dem WoMo auf die Straße platschte! Ich also aus der Dusche gestürzt und sofort die Pumpe abgestellt, die natürlich munter weiter lief. Alexander hatte gerade noch ein Telefonat, sah mich und entschuldigte sich kurz, um aufzulegen. Der Warmwasserschlauch war von der Truma abgeplatzt und hatte den halben Unterboden unter Wasser gesetzt bis es sich einen Weg nach draußen gesucht hatte 😱 Joa, da standen wir nun mit dem Dilemma, aber zumindest war einer von uns frisch geduscht 🤞🏼😂
Gut, also wieder jemanden finden, der uns helfen kann. Dank Google sind wir auf „Doctor Caravan“, ca. 20 Minuten von Cluj-Napoca entfernt, gestoßen. Etwas schwierig zu finden, aber er war telefonisch erreichbar und zeigte uns, wo wir erstmal stehen konnten. Er hatte gerade noch einen Auftrag zu erledigen, aber nach drei Stunden nahm er sich dann Zeit für uns. Auch hier wieder ein Segen, dass man im WoMo alles dabei hat, arbeiten kann und auch diese Zeit wie im Flug verging.
Doctor Caravan reparierte unseren Schlauch, tauschte die Pumpe und trotzdem zündete die Truma später nicht. Er hat alles nachgemessen und versucht das Ersatzteil zu organisieren, leider letztendlich ohne Erfolg 😞 Zwei Tage durften wir bei ihm stehen, wurden mit Heizung, Wasser, leckerem Essen und Alkohol versorgt *hicks* 🙃 Er schreibt selbst auf seiner Internetseite: … „Wir behandeln unsere Kunden, als wären sie Teil unserer Familie, und wir sind nur dann glücklich, wenn Sie es auch sind!“ Das unterschreiben wir 100%!! Danke für eure Hilfe und eure Gastfreundschaft!! 🫶🏼 (https://doctorcaravan.ro/despre-noi/)

Das Video findet man auf seiner Facebook Seite „Doctorcaravan“
Nun gut, zwischendurch waren wir noch bei dem Stammtisch wie geplant und haben auch hier nette Menschen kennengelernt und viel über Land und Leute erfahren, sowie Einladungen bekommen, einfach mal vorbei zu schauen 😃 Dem möchten wir gerne nachkommen, aber leider nicht mehr jetzt.

Vielen Dank für einen tollen, informativen Abend! 😁👍
Wenn jemand reisend unterwegs ist, bereits in Rumänien wohnt und / oder sich über das Land informieren möchte -> der Stammtisch findet einmal im Monat in Cluj-Napoca statt. Informationen findet man in der Facebookgruppe „Deutsche in Rumänien / Germani în România“ (https://www.facebook.com/groups/1381439068596320/)
Es gibt auch noch einen Stammtisch in Hermannstadt, diesen konnten wir aber leider dieses Mal nicht besuchen.
Nach langer Überlegung, wie wir unsere Reise nun ohne Heizung und Warmwasser fortsetzen (die Temperaturen waren mittlerweile drastisch abgefallen), sind wir letztlich zu dem Entschluss gekommen, erstmal nach Deutschland zurückzukehren. Die Entscheidung fiel uns wirklich sehr schwer, und nachdem wir uns durch die kalten Länder und einer verschneiten Slowakei gekämpft hatten und in einem regnerischen Deutschland ankamen, mussten wir feststellen, das leider über den Winter unsere Wasserleitungen defekt geworden sind (trotz Abstellen der Hauptleitungen). Also das Thema „Wasser“ verfolgt uns ein wenig 🤷🏼♀️😆
Aber es gibt Lichtblicke, es soll die nächsten Tage wärmer werden, eine Leitung ist bereits repariert, die andere wird Alexander auch noch irgendwie hinbekommen, einige unserer lieben Nachbarn, die bereits mitbekommen haben, dass wir wieder zuhause sind, haben Hilfe und Unterstützung angeboten, wir freuen uns, liebe Menschen wieder zu sehen, mit dem WoMo sind wir noch nicht so richtig weiter, aber wir haben ja ein paar Wochen Zeit, bis wir uns vermutlich wieder auf die Reise machen. Und Rumänien steht definitiv als erstes wieder auf der Liste!
🇷🇴🫶🏼😃

